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Mitarbeiter binden und Commitment steigern

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Im unternehmerischen Kontext beschreibt der englische Begriff Commitment das Engagement, die Entschlossenheit und das Pflichtbewusstsein eines Mitarbeiters gegenüber seiner Arbeit und des Unternehmens. Im deutschen Sprachgebrauch fällt in diesem Zusammenhang häufig das Wort der Mitarbeiterbindung. Diese erweist sich insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangel als höchst relevant und sollte von Arbeitgebern nicht vernachlässigt werden. Weshalb die Mitarbeiterbindung und das Commitment so wichtig sind und wie sie nachhaltig verbessert werden können, erklärt dieser Artikel.

Positive Effekte starker Mitarbeiterbindung

Der demographische Wandel wird den Fachkräftemangel zukünftig vorantreiben. Einige Branchen, etwa das Handwerk oder die Pflege, erleben ihn bereits jetzt. Wenn es stetig schwieriger wird, qualifiziertes Personal zu rekrutieren, wird es umso wichtiger, Mitarbeiter langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. Dies ist nicht nur deshalb relevant, weil Ersatz nicht sofort gefunden werden kann. Gerade langjährige Mitarbeiter verfügen zumeist über ein Erfahrungs- und Wissenskapital, das neues Personal erst erlernen muss. Mitarbeiter mit einer hohen Bindung, Pflichtbewusstsein und Loyalität gegenüber ihrem Unternehmen kündigen weniger häufig und müssen daher auch nicht ersetzt werden.

Mitarbeiter sind dabei nicht nur reine Arbeitskraft. Sicher ist nachvollziehbar, dass Personal mit hohem Commitment auch effektiver arbeitet und beispielsweise weniger Krankheitstage aufweist. Doch vergessen wird häufig die repräsentative Funktion von Mitarbeitern nach außen. Die eigene Arbeit gehört zu den Hauptthemen privater Gesprächsführung. So kommt es durchaus zustande, dass Mitarbeiter bewusst oder unbewusst ein positives oder negatives Image des Unternehmens weiterverbreiten. Doch sie werden auch im beruflichen Kontext zu einem solchen Botschafter. Gegenüber Kunden macht sich geringes Commitment häufig genauso bemerkbar. Mangelnde Motivation, unbedachte Ausdrucksweisen oder beiläufige Kommentare hinterlassen im Austausch mit Kunden nicht nur einen Reputationsschaden, sondern können ganze Geschäftsbeziehungen zerstören.

Konkrete Maßnahmen, um Commitment zu verbessern

Mittlerweile ist die Bindung von Personal eine regelrechte Mammutaufgabe geworden. Während früher eine Gehaltserhöhung als einzige überzeugende Maßnahme zur Mitarbeiterbindung betrachtet wurde, wünschen sich Arbeitnehmer heutzutage deutlich mehr Benefits, denn sie wissen um ihre Rarität.

An vorderster Stelle steht hierbei die berühmte Work-Life-Balance. Mitarbeiter wünschen sich Flexibilität und bessere Vereinbarkeit mit ihrem Privatleben. Um die Zufriedenheit und die Bindung in diesem Bereich zu steigern, können Arbeitgeber wenn möglich etwa auf Home Office und Gleitzeit setzen. Diese Optionen legen eine größere Entscheidungsmacht und Eigenverantwortung in die Hände der Mitarbeiter. Sie können dadurch vermehrt wählen, wann und wo sie arbeiten, was eine aktive Gestaltung und Mitbestimmung ihrer Work-Life-Balance ermöglicht.

Häufig in Stellenanzeigen angepriesen werden etwa die Bereitstellung einer büroeigenen Kaffeemaschine oder eines Obstkorbs. Um sich von der Masse an konkurrierenden Arbeitgebern abzuheben, bedarf es in dieser Hinsicht jedoch deutlich mehr Anstrengung. Besonders attraktiv für Mitarbeiter sind Zusatzleistungen, die ihnen einen wirklichen Mehrwert bringen. Besonders in Branchen, wo bereits jetzt Fachkräftemangel herrscht, ist dies unabdingbar. Dazu zählen etwa Kostenbeteiligung oder -übernahme von Weiterbildungen oder Fahrt- und Parkkosten. Beliebt im Gesundheitswesen ist auch die Krankenversicherung von Mitarbeitern über den Betrieb. Beispielsweise ermöglicht eine BKV Zahnarzt die Gesundheitsversorgung von Mitarbeitern auf dem Niveau von Privatpatienten, inklusive der häufigen Möglichkeit, Familienangehörige mitzuversichern. Ein solches Benefit ist immer ein besseres Argument als kostenfreie Getränke.

Zuletzt hängt die Zufriedenheit und das Commitment von Mitarbeitern stark vom Arbeitsklima und der Resonanz der eigenen Arbeitsleistung ab. Gegenseitiger Respekt, Anerkennung und Wertschätzung sollten hierbei fundamentale Grundsäulen der Zusammenarbeit darstellen. Konstruktives Feedback wird als Chance gesehen, Fehler zu verbessern und nicht als Grund zum Tadeln. Gute Leistungen werden mit Lob bestätigt.

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