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Arbeitsplatz ohne Fenster: Wissenswertes für Arbeitgeber und Angestellte

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Ein Arbeitsplatz ohne Fenster mag auf den ersten Blick abschreckend wirken. Vor allem in der Industrie sind fensterlose Büroräume oder Arbeitsplätze aus produktions- oder bautechnischen Gründen aber gang und gäbe. Um das Wohl der Mitarbeiter aber dennoch sicherzustellen, gibt es einige gesetzliche Anforderungen. Auch für die laufende Nutzung ergeben sich hinsichtlich Belüftung und Beleuchtung oft einige Schwierigkeiten.

Belüftung und Beleuchtung: Die wichtigsten Grundlagen für einen fensterlosen Arbeitsplatz

Die Arbeitsstättenverordnung sieht grundsätzlich vor, dass Räumlichkeiten möglichst ausreichend Tageslicht erhalten und eine Sichtverbindung nach außen besteht. Dies ist aber nicht immer möglich, weswegen es in der Verordnung auch diverse Ausnahmen gibt. Bestehen produktions- oder bautechnische Hindernisse, muss ein Arbeitnehmer also auch in einem Raum ohne Fenster tätig werden. Bestehen Zweifel, kann übrigens zu jeder Zeit das Amt für Arbeitsschutz kontaktiert werden. Wenn eine Arbeitsstätte keine Fenster hat, muss in jedem Fall künstliches Tageslicht geschaffen werden. Als besonders angenehm werden dabei Tageslichtlampen empfunden. Diese simulieren das natürliche Sonnenlicht bestmöglich. Dadurch wird die Serotoninproduktion im Körper angeregt und die Ausschüttung von Melatonin gehemmt. Mitarbeiter sind also weniger müde und können im fensterlosen Raum effektiv arbeiten. Wenn kein Fenster zum Lüften vorhanden ist, müssen auch Industrie Radial Ventilatoren installiert werden. Diese sorgen für einen ausreichenden Luftaustausch. Sauerstoff ist essenziell wichtig, um konzentriert arbeiten zu können. Zudem regulieren die Lüfter auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Wenn keine Fenster vorhanden sind, steigt grundsätzlich das Risiko von zu hoher Luftfeuchtigkeit. Dadurch kann sich in weiterer Folge Schimmel bilden.

Arbeitsplatz ohne Fenster heller gestalten: So fühlen sich Mitarbeiter wohl

Ein Raum ohne Tageslicht kann eine beengende Wirkung auf die Mitarbeiter haben. Besonders wichtig ist es daher, für eine möglichst helle Einrichtung zu sorgen. Weiße oder beige Wände sowie helle Böden und Decken lassen den Raum etwas größer wirken. Auch das Mobiliar sollte mit Bedacht gewählt werden. Für Schreibtische und Regale bieten sich helle Holzarten wie Birke und Buche an. Das Holz bringt zudem auch etwas Natürlichkeit in den Raum. Mittlerweile gibt es auch bereits Plastikpflanzen, die optisch kaum noch von Originalen zu unterscheiden sind. So kann ein fensterloser Raum natürlicher gestaltet werden und etwas größer wirken. Für die Decke empfehlen sich auch sogenannte Sky-Panels. Diese werden mit LED betrieben, sorgen für eine zusätzliche Lichtquelle und simulieren den natürlichen Himmel. Wenn die widrigen Arbeitsbedingungen in Kauf genommen werden müssen, sollten Arbeitgeber und Arbeitnehmer hier stets einen Kompromiss finden. Denn auch, wenn kein grundsätzliches Anrecht auf einen Arbeitsplatz mit Fenster besteht, können Mitarbeitermotivation und Arbeitsleistung einen Dämpfer erfahren. Wenn der Arbeitgeber sich jedoch bemüht zeigt, die Räumlichkeiten möglichst hell und ansprechend zu gestalten, zeigt dies oft ein gewisses Maß an Wertschätzung.

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